Wie Vorbereitung und Routinen unseren jungen Kindern Sicherheit geben

Die Corona-Ausnahmesituation hat unseren Alltag gehörig durcheinandergewirbelt. In kaum einer Familie ist alles beim Alten geblieben wie vor der Ausgangsbeschränkung und den Schul- und Kindergartenschließungen Mitte März. Noch vor einem Monat hätte diese einschneidenden Veränderungen niemand vorauszusehen gewagt.
Einige Familien haben plötzlich sehr viel unverplante Zeit verfügbar, für andere begann eine extrem fordernde Zeit, wenn beispielsweise im Homeoffice gearbeitet werden muss und parallel dazu Schulkinder bei den Hausarbeiten unterstützt werden müssen oder jüngere Kinder zu Hause beaufsichtigt und oft auch beschäftigt werden müssen.

Ein bei den meisten Menschen gut durchorganisiertes Leben ist aus den Fugen geraten, nichts ist mehr wie es war und keiner weiß noch so genau, ob es jemals wieder so werden wird.
Manche Veränderungen wären ja durchaus wünschenswert, wie weniger Stress und Hektik, mehr Regionalitätsbewusstsein beim Einkauf…

Hier zeigt sich sehr deutlich, was Unvorhersehbarkeit, Unsicherheit und Unregelmäßigkeit auslöst: Bei vielen Menschen äußert sich das in Nervosität, Stresssymptomen, Unruhe und einem großem Bedürfnis nach Ausgleich dieses Zustandes.
Je normaler der Alltag nun gelebt werden kann, umso besser fühlen wir uns. Wir stehen trotzdem annähernd zur gewohnten Zeit auf und versuchen Kontakt mit für uns wichtigen Personen per Telefon zu halten. Beständigkeit und Rhythmus gewinnt eine neue Qualität, es sind oft kleine Dinge, die uns stärken, sei es die aufblühende Natur oder das gemeinsam in Ruhe eingenommene Essen, wofür nun wieder mehr Zeit ist.

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„Läuft es schon?“ Einige Gründe, warum wir Babies und Kleinkindern nicht „Gehen“ lernen müssen.

Die autonome Bewegungsentwicklung der Kinder läuft zeitlich sehr unterschiedlich ab. Da gibt es Babies, welche mit acht Monaten zu krabbeln beginnen, während andere in diesem Alter noch am Rücken liegen. Andere krabbeln mit 15 Monaten und sind vorher lang und ausgiebig gerobbt.

Wieder andere Kinder tendieren bereits sehr früh in die Vertikale und versuchen sich, an allen möglichen und manchmal auch unmöglichen Gegenständen hochzuziehen. Auch hier ist die Bandbreite des Zeitpunktes des Aufstehens mit Festhalten von ca. 9 Monaten bis zu 16 Monaten sehr groß.

Auch das selbständige Aufsitzen ist so ein Thema. Kinder kommen zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten und auf unterschiedliche Art ins Sitzen. So gibt es Kinder, welche sich mit 9 Monaten selbst aufgesetzt haben, andere wiederum lassen sich Zeit bis 15 Monate.  Das Aufsitzen kommt sehr häufig nahezu gleichzeitig mit dem Krabbeln.

Sehr gravierend ist auch die zeitliche Abweichung beim meist sehr herbeigesehnten großen Meilenstein, den ersten freien Schritten. Es gibt Kinder die mit 10 Monaten auf den eigenen kleinen Füßen losstarten und Kinder, welche sich bis zum 21. Monat damit Zeit lassen.

Viele Kleinkinder scheinen es zu mögen, wenn man sie an der Hand führt und mit ihnen Gehen übt.
Wenn es ihnen Freude macht, warum sollte man es dann dennoch unterlassen?

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Nächtliches häufiges Aufwachen – und wie man aus dieser „Nummer“ wieder rauskommen kann

Kürzlich wurde ich von einer Mutter gefragt, wie es gelingen kann, dass ihre Tochter (11 Monate) nicht stündlich aufwacht, dann kurz an der Brust trinkt, wieder einschläft, wieder aufwacht, trinkt und so weiter.

Hier hat sich offenbar ein Muster gebildet. Auf mein Nachfragen erfuhr ich, dass das Mädchen meist nicht völlig wach wird, sondern nach einigem Saugen an der Brust wieder in den Schlaf gleitet. Manchmal trinkt es wirklich mehr, aber auch da hat die Mutter nicht den Eindruck dass es ganz wach ist. Wenn das Baby nicht gestillt wird, wacht es vollständig auf und beginnt zu schreien. Aus diesem Grund gab die Mutter bislang immer die Brust, damit alle wieder schlafen können – zumindest für kurze Zeit.

Dass dies anstrengend und zehrend ist, können wir alle nachvollziehen, denn seit der Geburt ist nun beinahe ein Jahr vergangen und es gab kaum längere durchgängige Schlafenszeiten des Mädchens.

Es ist zunächst einmal absolut verständlich, dass das Beruhigen durch das Stillen eine übliche Vorgehensweise ist, was viele Mütter tun. Es ist eine hilfreiche, rasch wirksame Antwort auf das Schreien unseres Babys, besonders nachts.

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Wie können Kinder lernen, sich zu konzentrieren – von Beginn an

Wenn nun wieder die Schule beginnt dann geht auch die Zeit wieder los, in der von unseren Kindern einiges an Kompetenzen erwartet wird. So zum Beispiel, dass sie eine möglichst lange Aufmerksamkeitsspanne haben, geduldig zuhören können, bei einer Sache bleiben können, schwierige Probleme lösen können und nicht sofort aufgeben. Wir wünschen uns, dass das Kind eine gute Konzentrationsfähigkeit hat und  gerne und freudvoll lernt.

Besonders die ersten Lebensjahre eines Kindes sind prägend für die Entwicklung von Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit.

Was gibt es für Möglichkeiten, die Aufmerksamkeitsspanne eines Kindes zu fördern – und zwar von Beginn an:

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Warum junge Kinder kein Sauberkeits-(Toiletten)training brauchen und was wir stattdessen tun können

Der  Sommer ist  eine Jahreszeit, in der viele Eltern hoffen, dass die Kinder, wenn sie im Freien ohne Windel sein können, die Kontrolle über ihre Ausscheidung erlangen. Das kann funktionieren, es sollte aber keine übertriebene Erwartungshaltung der Eltern in diese Richtung sein.
Kinder brauchen keine Erwachsenen, die sie darin trainieren, die Toilette zu benutzen. Was sie brauchen sind zugewandte, wache Eltern oder Bezugspersonen, die den Prozess des „Sauberwerdens“ unterstützen und erleichtern, ein Prozess, der bei jedem Kind individuell ist.Es gibt drei Faktoren die notwendig sind für den Prozess des Sauberwerdens

Physische Voraussetzung: Das Kind verfügt über die körperliche und muskuläre Fähigkeit der Blasen- und Stuhlkontrolle.

Kognitive Voraussetzung: Das Kind versteht den Harn- und Stuhldrang, kann das Gefühl mit der Aktion in Verbindung bringen. Dabei macht uns das Kind häufig deutlich. „Ich mache jetzt“. Es muss jedoch nicht bedeuten: „Ich will aufs Töpfchen.“

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